Japan 2019 – Tag 1
Alles ist vorbereitet. Der Flug startet am frühen Mittag ab Frankfurt. Die Fahrt dorthin dauert mit dem Zug nur eine Stunde. Es ist kurz nach fünf. Ich bin ganz entspannt und will gerade frühstücken.
„Ach“, denke ich, „Schau doch mal nach, von welchem Gleis der Zug abfährt“. Bahn-App geöffnet. Und da steht: „Ihr Zug fällt wegen eines technischen Defekts ersatzlos aus.“ Na, das ist ja Grandios! Herzlichen Dank, Deutsche Bahn, für den Stress!
Eine Zugfahrt, die ist lustig
Der nächste Zug fährt erst über eine Stunde später. Das ist zu knapp. Da gibt’s nur eins: Frühstück ausfallen lassen, Taxi rufen und versuchen einen früheren Zug zu bekommen.

50 Minuten später schaue ich aus dem Zugfenster und kann durchatmen. Es hat geklappt!
Innen hui, außen …

Schick und futuristisch sieht der Bahnhof am Frankfurter Flughafen aus. Von hier muss ich weiter zum Terminal 2. Irgendwo gibt es einen Skytrain. Mit dem bin ich langer Zeit schon einmal gefahren. Aber jetzt finde ich den Weg nicht mehr und nirgendwo sehe ich einen Hinweis. Also gut, dann eben mit dem Pendelbus, der ist gut ausgeschildert. Der Bus kommt zwar schnell, entpuppt sich aber als gewöhnlicher Linienbus. Autsch! Der Bus ist so überhaupt nicht geeignet für die vielen Fahrgäste mit großem Gepäck. Während wir alle verzweifelt versuchen unsere Rollkoffer festzuhalten, rumpelt der Bus los, biegt auf den Zubringer ab … und steht im Stau! Weiter geht’s im Schneckentempo. Die Zeitreserven verrinnen. Und ich habe reichlich Zeit, mich über mein naives Vertrauen in die Zuverlässigkeit Deutscher Verkehrsdienstleister zu ärgern.
Flughafen „Hell-sinki“
Die erste Etappe geht nach Helsinki. Ich frage die Auskunft nach dem Weg zum Gate. „Gleich hier die Rolltreppe“ hoch sagt sie, und übrigens, ob ich denn wisse, wie Sonnenuntergang auf Finnisch heißt, „Hell-sinki, hahaha“. Na, das war ja ein echter Brüller.

Es folgt die nächste Challenge: Das Aufgeben des Gepäcks. Mal sehen, ob das wochenlang ausgetüftelte Konstrukt aus Koffer (Randvoll mit Präsenten für die japanischen Freunde), Bordgepäck und Handtasche die Gewichtskontrolle passiert. Uff! Knapp, aber okay. Zeit für eine kleine Stärkung in der Muminbar.


Kleiner Tipp für Leute, die in Helsinki zum anderen Terminal müssen: Fangt nicht an, in der gemütlichen Bar Kaffee zu trinken. Lauft lieber gleich los, es liegen gefühlt Kilometer vor euch und, um das Ganze noch zu toppen, eine automatisierte Passkontrolle, die noch nicht ausgereift scheint. Ich brauchte jedenfalls zwei Anläufe, bis der Pass akzeptiert war und ich auch in die richtige Kamera geschaut habe. Zwei Anläufe: Das war richtig gut. Andere hatten da weniger Glück. Die mussten wie Sans-Papiers von dannen ziehen und sich irgendwo in den Eingeweiden des Terminals durch die manuelle Kontrolle quälen.
Ab jetzt wird’s gut

Aber jetzt: JAL. Wow, was für ein Unterschied! Jede Menge Flugbegleiterinnen. Professionell, aufmerksam, immer in Bewegung. Das Essen (für ein Flugzeug) echt lecker. Aber was mich am meisten beeindruckt (Leute, es ist natürlich kein Tischthema, ich muss es aber trotzdem sagen): Selbst im Flugzeug gibt es die berühmten japanischen Bidet-Toiletten. Und viel Platz drumherum. Alles ist sauber. Es gibt sogar Zahnbürsten. Ja, so macht Fliegen Spass!
