山路を登りながら、こう考えた。智に働けば角が立つ。情に模させば流される。意地を通せば窮屈だ。とかくに人の世は住みにくい。
Einen schmalen Bergpfad erklimmend überlegte ich: Wer allein der Vernunft folgt, wird hartherzig. Wer sich von Gefühlen leiten läßt, wird in ihrem Strom fortgerissen. Wer sich nicht anpassen will, dem wird es bald zu eng. Wie auch immer, es ist schwer unter Menschen zu leben.
In dem weithin bekannten Incipit klingt bereits an, was Kusamakura – erschienen 1906 – zu einem einflussreichen Werk der japanischen Literatur gemacht hat. Der Roman erzählt die Geschichte eines Künstlers, der sich in die Berge zurückzieht, um sich in der Natur, unbeeinflusst von er Hektik der Großstadt, der Malerei hinzugeben. Er quartiert sich als einziger Gast in ein Ryokan ein. Dort begegnet er der mysteriösen Onami, geschiedene Tochter des Gastwirts, die ihn an John Millais‘ Gemälde Ophelia erinnert. Er möchte sie malen, vermag es aber wegen ihrer Distanziertheit nicht. Es entspinnt sich eine Geschichte, die zwischen Begegnungen mit Onami, produktiven Versuchen Gedichte zu verfassen und Reflektion über die Kunst mäandriert. Erst als der Künstler eines Tages Mitgefühl in den Augen Onamis sieht, ist der Bann gebrochen, kann er sie malen. Weiterlesen „Das Graskissenbuch“